Page 35 - Jahrbuch 2019
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schrift die medialen Grenzen zwischen Tabellen, Diagramme, Graf ken, Sche-
Schrift und Klang bzw. Performativität mata, Zeichnungen – eine wichtige
unterlaufen werden, ist ein zentraler Rolle. Ziel dieses Projektes ist zu verste-
Gegenstand des Projekts. hen, wie bildhafte Momente in
bestimmten Stadien des Schaffenspro-
bestimmten Stadien des Schaffenspro
zesses eine ‚operative‘ Funktion erfül
zesses eine ‚operative‘ Funktion erfül-
len, um die musikalischen Parameter
auszuwählen, zu strukturieren, zu mani
auszuwählen, zu strukturieren, zu mani-
pulieren und zu kontrollieren.
pulieren und zu kontrollieren.
Abb. 2: Mauricio Kagel, Pas de cinq, London 1967, S. 1.
Ikonizität und musikalische Graf k im
Musiktheater von Mauricio Kagel und Abb. 3: György Ligeti, Atmosphères (1961), Skizze. Nach B. R.
Levy, Metamorphosis in Music, Oxford 2017, S. 117.
Sylvano Bussotti (Dr. des. Julia Freund)
Im Rahmen einer Auseinandersetzung Bild als Prozess in den Skizzen von
mit der Epistemik von Notation wird in Komponisten des 20. Jahrhunderts
diesem Postdoc-Projekt die Aufmerk- (Elena Minetti, M.A.)
samkeit auf die Verschränkung von Im Rahmen einer co-toutelle zwischen
ikonischem Notenbilder und theatralen der JLU und der Universitäten Wien
Inszenierung von graf sch-bildlichen werden in diesem Dissertationsprojekt
Partituren aus einer transmedialen Kompositionsskizzen erforscht. Kompo-
Perspektive untersucht: Dabei meint nistInnen benutzen unterschiedliche
der Begriff der Transmedialität jenes im Strategien, um ihre musikalischen Vor-
Notat intrinsische Moment eines medi- stellungen zu Papier bringen. Bei der
alen Wechsels vom Notenbild zum Verschriftlichung klanglicher Imagina-
performierten Klang. Inwiefern kraft tion spielen ikonische Elemente –
des graphischen Moments der Noten-
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